“Ich möchte gern etwas Fermentiertes zu Weihnachten verschenken. Hast du da eine Idee?”, hat mich eine Instagram-Followerin gefragt. Ja, habe ich! Weihnachtliches Rotkraut mit Gewürzen ist eines meiner Lieblingsfermente im Winter. Mit Gewürzen wie Zimt, Muskatnuss und Wacholderbeeren schmeckt der milchsauer vergorene Rotkohl richtig nach Weihnachten. In kleinen Weck-Gläsern fermentiert (ähnlich wie bei der Flaschengärung beim Sekt) ist die gesunde probiotische Spezialität außerdem sofort zum Verschenken bereit. Genial, oder? 🤩
Lies weiter für das Rezept und mehr Tipps.
Eins vorweg: Dies ist kein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk! Fermentiertes braucht Zeit. Wenn du also von der Idee überzeugt bist, deine Liebsten mit einer selbstgemachten Gourmet-Spezialität voller Leben und Vitalstoffe zu Weihnachten zu beglücklichen, dann krempel die Ärmel jetzt!
Zur Orientierung: Nach etwa einer Woche Gärzeit kann man guten Gewissens von fermentiertem Kraut sprechen. Besser ist jedoch, dass du es mehrere Wochen (wenn nicht sogar Monate) blubbern lässt. Drei Wochen wären optimal, drei Monate perfekt (nächstes Jahr machen wir es besser 😉 ).
Top-Gründe zu fermentieren
✔️ Milchsäuregärung: Gute Bakterien, wie Lactobacillus, fermentieren Kohlenhydrate im Gemüse zu Milchsäure.
✔️ Konservierung: Das fermentierte Gemüse bleibt länger haltbar, da die Milchsäuregärung das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen hemmt.
✔️ Geschmacksveränderung: Der Geschmack des Gemüses verändert sich durch die Fermentation und entwickelt oft einen sauren, würzigen oder umamiartigen Geschmack.
✔️ Nährstoffgehalt: Die Fermentation kann den Nährstoffgehalt des Gemüses erhöhen, indem sie die Verfügbarkeit von Nährstoffen wie B-Vitaminen und Antioxidantien verbessert.
✔️ Probiotische Bakterien: Durch die Fermentation entstehen probiotische Bakterien, die die Darmgesundheit fördern können, indem sie das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen und die Verdauung verbessern.
✔️ Speziell bei der Fermentation von Kohl hat eine finnische Studie aus dem Jahr 2002 die Entstehung einer Verbindung mit potenziell antikarzinogener Wirkung nachgewiesen.
In einem Gläschen weihnachtliches Rotkraut steckt also viel mehr Nutzen und Sinnhaftigkeit als in… zum Beispiel einem Flakon Parfüm. Duften tut das fermentierte Kraut zudem auch. Einziger Nachteil: Es ist schnell weg. 🙂
Gemüse fermentieren ist einfach
Die wilde Fermentation ist wirklich ein No-Brainer. Hat man einmal den Dreh raus, funktioniert es immer. Aber auch komplette Anfänger steigen schnell ein. Sieh dir unten meine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Gemüse-Fermentation aus Instagram an (auf das Wesentliche reduziert) oder lies dir meinen ausführlichen Blogbeitrag zur Fermentation durch.
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Das Allerwichtigste ist die Qualität der Zutaten – naturbelassen, nicht raffiniert, ohne Zusätze, gefiltert etc. Dann benötigst du ein gutes Gefäß (oder mehrere, wie hier) und Zeit bzw. Geduld. Am Ende dieses Beitrags liste ich die nötige Ausstattung genauer auf.
Weihnachtlich fermentiertes Rotkraut: So geht es
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Weihnachtlich fermentiertes Rotkraut
Zutaten
- 1 Rotkohl (ca. 1 kg)
- 20 g naturbelassenes Salz (bzw. 2% vom gesamten Gemüsegewicht)
- Abrieb einer Bio-Orange
- 2 TL Wachholderbeeren
- 1 geh. TL Zimt
- 1 TL Muskatnuss, gemahlen
- 1 TL Nelken, ganz
- Bügel- oder Weckgläser
Anleitung
- Gemüse hobeln und zusammen mit Salz und und den Gewürzen durchkneten, bis sich viel Saft bildet.
- Fülle das Kraut luftdicht in ein großes oder mehrere kleine Gläser ein.
- Es kann problemlos auch in einem großen Glas fermentiert und erst vor dem Verschenken in kleinere Gläser umgefüllt werden.
- Immer mit einem Stück Kohlblatt bedecken, ggf. ein Glasgewicht zusätzlich verwenden. Meist ist auch die Zugabe von etwas mehr Wasser nötig.
- ⌛Die Fermentationsdauer beträgt 7-10 Tage bei Zimmertemperatur. Anschließend mehrere Wochen an einem kühlen Ort stehen lassen. Je mehr Zeit vergeht, desto zarter wird das Gemüse.
Diese Ausstattung empfehle ich für gelungene Fermente
- Fermentationsglas (hier habe ich die kleinen Tulpengläser von Weck verwendet, da ich das Kraut direkt darin verschenken kann – ansonsten ein Bügelglas oder größeres Weckglas mit Gummiring und Klammern verwenden)
- Gewichte aus Glas oder Keramik – generell zu empfehlen, auch wenn sich Kraut bloß mit einem Kohlblatt gut beschweren lässt.
- Stampfer – damit wird das Kraut luftdicht ins Glas gedrückt – wichtig für den Gärprozess und um den Platz maximal auszunutzen.
- Auch diese professionellen Pickle Pipes können sinnvoll sein. Sie werden in Kombination mit einem Mason Jar-Glas verwendet. Mir persönlich ist diese Variante zu umständlich. Ein Bügel- oder Weckglas erfüllt den Zweck auch.
Feedback & Follow
Ich würde mich sehr freuen, von dir zu hören! Wenn du dieses einzigartige Rezept für weihnachtlich fermentiertes Rotkraut ausprobiert hast, teile mir gerne deine Erfahrungen mit. Lass mich wissen, wie es geschmeckt hat und ob deine Freunde und Familie genauso begeistert waren wie meine. Ich bin auch auf Social-Media-Plattformen aktiv – folg mir dort für weitere leckere Rezeptideen. Markiere mich, damit ich deine Fotos und Meinungen mit der Community teile.
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