So was isst man nicht jeden Tag: Vegane Macadamia-Karamell-Eiscreme mit Aquafaba. Karamellisierte Macadamiastücke, rohvegane Salzkaramell-Sauce und viel Geschmack! + Anleitung wie man am einfachsten Macadamia karamelliesiert. Glutenfrei, sojafrei und ohne raffinierten Zucker.
Wie komme ich auf Ideen für neue Rezepte? Da ich immer auf der Suche nach neuen und interessanten Geschmackskombinationen bin, halte ich ständig Ausschau nach Inspirationen. Für dieses Rezept habe ich meine Inspiration beim Schlendern durch den lokalen Alnatura gefunden. Beim Vorbeilaufen an der Eistruhe ist mein Blick auf eine interessant klingende Eissorte gefallen – Macadamia-Caramel von der Eigenmarke Alnatura. Leider aber überhaupt nicht vegan – oder vielleicht doch zum Glück? 🙂 Ich war begeistert von der Idee und beschloss anhand der Zutatenliste auf der Verpackung meine eigene, vegane Version der Macadamia-Karamell-Eiscreme zu kreieren.
Die Milch und Sahne habe ich durch Kokosmilch ersetzt, die Karamellsauce selbst gemacht und für eine leichtere Konsitenz den aktuellen Shooting Star der veganen Küche Kichererbsenwasser aka Aquafaba verwendet.
Ich muss zugeben, dass die Zubereitung für eine Eiscreme ziemlich aufwendig ist. Die Macadamias werden erst gehakt, dann karamellisiert. Die Karamellsauce wird auch extra zubereitet und das Kichererbsenwasser zu Schnee geschlagen. Und wenn das alles getan ist, muss man warten, bis das Eis gefriert. Es lohnt sich aber sehr! Die Begeisterung meiner Freunde und Kollegen war außerordentlich groß. Also Foodies, let’s go!
Das Rezept
Zutaten:
- 120 g Macadamia, roh und vor allem nicht gesalzen
- 2 EL Vollrohrzucker + 4 EL Wasser
- ca. 250 ml Aquafaba (z.B. Flüssigkeit aus zwei Gläsern Kichererbsen – s. Tipps)
- 8 EL Ahornsirup (ca. 120 ml)
- 400 ml Kokosmilch
- eine Prise Johannisbrotkernmehl
- eine großzügige Prise Bourbon-Vanille
Für die Karamell-Sauce:
- 100 g Datteln
- 100 ml Mandelmilch oder einfach Wasser
- eine großzügige Prise Bourbon-Vanille
- eine Prise Johannisbrotkernmehl
- 1/4 TL Fleur de Sel oder Meersalz
- 1 EL Mandelmus oder 1 TL Mandelöl (optional)
Zubereitung:
Als Allererstes das Eisgefäß kalt stellen.
1. Macadamianüsse karamellisieren
Grundsätzlich sollten die rohen Macadamianüsse zuerst bei 160° ca. 10 Minuten im Ofen geröstet werden. Dadurch entfalten sie besser ihr Aroma. Diesen aufwendigen Schritt kann man sich aber auch sparen.
Macadamianüsse haken. Den Zucker im Wasser auflösen und in einer Pfanne aufkochen. Die Nüsse hinzugeben und unter ständigem Rühren auf Stufe 3 von 9 karamellisieren lassen. Sobald der typische Karamellgeruch (nicht mit Verbranntem verwechseln!) aufkommt, sind sie fertig. Anschließend auf Backpapier oder Silikonmatte geben und die einzelnen Nüsse separieren.
2. Aquafaba aufkochen und ca. 10 min köcheln lassen oder bis sich die Menge etwa zur Hälfte reduziert hat. Die Konsistenz sollte ziemlich dickflüssig sein. Abkühlen lassen.
3. In der Zwischenzeit die Karamellsauce zubereiten: Einfach in den Mixer geben und so lange pürieren, bis eine feine Sauce entsteht. Auf Wunsch mehr Flüssigkeit oder Salz zugeben.
4. Aquafaba in einer Küchenmaschine oder mit dem elektrischen Handmixer zu Schnee schlagen. Erst auf kleiner Stufe anfangen und langsam die Geschwindigkeit erhöhen. Sobald sich Schnee gebildet hat, den Ahornsirup bei laufendem Mixer langsam hinzugeben. Weitere 2-3 min schlagen.
5. In einem Mixer die Kokosmilch zusammen mit dem Johannisbrotkernmehl und der Vanille kurz aufschlagen. 2-3 EL vom Aquafaba-Schnee zugeben und wieder kurz mixen.
6. Kokosmilch unter ständigem Schlagen langsam zum Aquafaba-Schnee zugeben. Aus beiden Mischungen sollte eine homogene Masse werden.
7. Das kalte Eisgefäß nehmen und etwa die Hälfte der Eismischung hineingießen. Die Hälfte der Karamellsauce mit einem Löffel gleichmäßig träufeln. Ca. 2/3 von den karamellisierten Macadamiastücken zugeben. Die restliche Eismischung einmal durchschlagen und darüber gießen. Abdecken und sofort ins Gefrierfach stellen. Nach 2-3 Stunden kann die Oberfläche des Eises mit mehr Karamellsauce und Macadamiastücken dekoriert werden. Fertig ist das Eis allerdings erst nach 6-8 Stunden.
Die übrig gebliebenen Karamellsauce und karamellisierten Macadamiastücken als Deko vor dem Servieren verwenden.
Anmerkungen zum Aquafaba:
- Ich verwende am liebsten selbstgemachtes Aquafaba ohne Salzzugabe. Dies ist für Eisrezepte besonders zu empfehlen, obwohl in diesem Fall auch gesalzenes Kichererbsenwasser aus der Dose geeignet wäre, da eine leichte salzige Note sogar erwünscht ist.
- Wenn du Aquafaba selbst machen willst, koche dafür die Kichererbsen nach Anleitung, aber ohne zu salzen und lasse sie, wenn sie gar sind, über Nacht im Kochwasser stehen. Am nächsten Morgen einfach das Wasser abgießen und weiterverwenden. Es wird dickflüssiger sein als aus der Dose – davon braucht man auch etwas weniger zum Aufschlagen.
- Das Aquafaba (Aqua = Wasser, Faba = Bohne) muss nicht unbedingt von Kichererbsen sein. Es eignet sich bspw. auch Bohnenwasser. Allerdings ist Kichererbsenwasser am meisten zu empfehlen, da es relativ geschmacksneutral ist.
Lust auf mehr Eis mit Charakter? Dann schlage ich dir folgende Rezepte vor:
- Tahini-Kardamom-Eiscreme – würzig und selbstbewusst
- Vegane Tiramisu-Eiscreme – mit ganz viel Geschmack
- Black & White: Schwarzes Sesameis + Kokoseis – weil sich Gegensätze eben anziehen
Falls du dieses Rezept nachmachst und Bilder in den sozialen Netzwerken postest, würde ich mich sehr freuen, wenn du mich mit #naturitaorg tagst. ? Doch noch mehr interessiert es mich zu erfahren, ob dir meine vegane Macadamia-Karamell-Eiscreme mit Aquafaba geschmeckt hat. Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hallo, die Macadamia Karamell Eiscreme ist wirklich aufwändig, da hast du nicht zu viel versprochen. Nur wir sie nicht fest, Sie ist seit 16 Stunden in der Größte und immer noch flüssig. Die einzige Änderung zum Rezept: Pfeilwurz statt Johannisbrotkernmehl, klappt sonst immer. An der Messerspitze dürfte es ja wohl nicht liegen. Schade!
Es muss natürlich heißen: Nur wird sie nicht fest, sie ist seit 16 Stunden in der Froste.
Hallo Ralf,
dass das Eis nach so langer Zeit im Gefrierfach noch immer flüssig ist, finde ich äußerst merkwürdig. :O An der Pfeilwurzelstärke wird es sicher nicht liegen. Logisch betrachtet gibt es keinen Grund, warum die Masse nicht gefrieren sollte – schließlich besteht sie hauptsächlich aus Kokosmilch und Aquafaba (Wasser). Auch wenn es blöd klingt – ist dein Gefrierfach kalt genug? Im schlimmsten Fall könntest du die Masse mit Pfeilwurzelstärke aufkochen und als Pudding servieren…
Lecker ist die Masse ja. Ich überlege, ob ich die eingefrorenen Erdbeeren pürieren und zum Sorbet verarbeite. Darüber kommt dann die Macadamia-Karamellmasse als Soße.
Ich habe Kichererbsen von Rewe genommen. Die Flüssigkeit war recht dünn, auch nach dem Einkochen. Physikalsch betrachtet sollte das aber auch nicht der Grund sein.
Froste hat -18 Grad, wie es sein soll. Erst war sie in der Küche im ☆☆☆-Gefrierfach des Kühlschränke, dann im richtigen Gefrierschrank.
Gerade habe ich nochmal die Masse gecheckt. Sie scheint langsam fest zu werden nach knapp 20 Stunden. Vielleicht wird’s ja noch.
Dann macht es meiner Meinung nach Sinn, noch eine Weile abzuwarten. Wenn tatsächlich noch die Chance besteht, dass es klappt, dann wäre das natürlich das Beste. Es könnte sonst am Gefäß liegen, mehr fällt mir dazu aber auch nicht ein. Ich hoffe auf ein Happy End für dich und lass es dir auf alle Fälle schmecken!
Frohe Weihnachten!
Jetzt ist die Masse fest. Hat mehr als einen Tag gedauert. Schmeckt super! Als ich sie das erste Mal nach 16 Stunden herausgeholt habe, war nur der Rand ein bisschen gefroren. Dann habe ich mit dem Pürierstab nochmal durchgemixt. Dadurch wurden auch die Eiskristalle weniger. So ähnlich macht es die Eismaschine ja auch.
Und noch was: Das geschlagene Aquafaba wird mit der Kokosmilch ja sofort wieder flüssig. Warum dann erst schlagen?
Frohe Weihnachten! Toll, dass es doch noch geklappt hat – und vor allem, dass es dir geschmeckt hat. Wenn man das Aquafaba aufschlägt, bilden sich Luftbläschen, die auch nach der Zugabe der Kokosmilch teilweise drin bleiben – auch wenn das Aquafaba wieder zusammenfällt. Dies sorgt für eine luftigere Konsistenz der Eiscreme. Ich habe es schon mal auch ohne es aufzuschlagen probiert und es ist nicht ganz das gleiche. Jedenfalls habe ich in beiden Fällen bessere Erfahrungen gemacht als wenn ich nur Wasser verwendet habe. Ich mache kaum noch Eis ohne Aquafaba. 😉
Kann man statt johannisbrotkernmehl was anderes benutzen? Sieht sehr lecker aus!
Hi Michelle, Johannisbrotkernmehl ist ein Bindemittel und soll für mehr Cremigkeit sorgen. Eine Alternative wäre Guarkernmehl oder du lässt es einfach weg.
Hallo,
kann ich anstatt Johannisbrotkernmehl auch Guakernmehl nehmen? Wenn ja, gleiche Menge?
VG Anne
Hi Anne, ja, du kannst auch Guarkernmehl in der gleichen Menge nehmen. Das ist fast das Gleiche. Hier spielt das Aquafaba die wirkliche Hauptrolle für die Kosistenz.
Liebe Grüße
Margarita
Vielen Dank!
Dann wundere ich mich noch, weshalb in manchen Eisrezepten das Aquafaba aufgekocht/reduziert wird und bei dem Brombeer-Kokos-Eis zb nicht. Kannst du mir das erklären und auch wahl man das überhaupt reduziert:)?
LG und danke Anne
Ist mit Kokosmilch das aus der Dose und mit dem festen Anteil gemeint oder aus dem Tetra Pack? Dankeschön für die Antwort!
Liebe Melanie, ich verwende immer Kokosmilch aus der Dose, am liebsten mit einem Kokosanteil von mindestens 60%. Und zwar auch die Flüssigkeit, und nicht bloß die Creme. Die Kokosmilch im Tetrapack enthält in der Regel Zusätze, die verhindern, dass sie fest wird. Diese Variante könnte sogar noch besser in diesem Rezept funktionieren, denn Eiscreme sollte ja möglichst cremig sein. Mit beiden Arten von Kokosmilch wirst du ein leckeres Ergebnis erzielen.
Lass es dir schmecken!
Margarita 🌼
Vielen Dank!
Dann wundere ich mich noch, weshalb in manchen Eisrezepten das Aquafaba aufgekocht/reduziert wird und bei dem Brombeer-Kokos-Eis zb nicht. Kannst du mir das erklären und auch wahl man das überhaupt reduziert:)?
LG und danke Anne
Liebe Anne,
das Aquafaba erfüllt in allen meinen Eisrezepten die gleiche Funktion – es sorgt für eine cremigere Konsistenz auch ohne Eismaschine. Das funktioniert in etwa gleich gut, unabhängig davon, ob das Aquafaba reduziert wurde oder nicht. Wenn mit reduziertem Aquafaba gearbeitet wird, dann ist dessen Menge sehr klein; die Eisbasis bilden andere Zutaten. Das pure Aquafaba hingegen wird in größeren Mengen verwendet, sodass der prozentuale Anteil im Rezept wesentlich größer ist. Somit wird Aquafaba selbst zu einer der wesentlichen Zutaten, die die Rezeptbasis bilden. Mehr oder weniger das ist die Logik dahinter. Mehr Aquafaba = mehr Wasser, weniger Aquafaba = mehr andere Zutaten.
Liebe Grüße
Margarita