Rosskastanien sind Nahrung vor allem für Wildschweine und Eichhörnchen. Wer Kastanien für den persönlichen Gebrauch sammelt, schadet nicht erheblich der Tierwelt. Insbesondere in Städten gibt es eher ein Zuviel an Kastanien und nur wenige Tiere, die sie fressen können.

Kastanien kann man nur wenige Wochen im Jahr sammeln, zudem werden sie schnell hart und lassen sich nicht mehr so leicht für die Waschmittelherstellung zerkleinern. Um Kastanien für das ganze Jahr zu lagern, sollten sie im Mixer oder alternativ per Hand mit einem scharfen Messer zerkleinert und gründlich getrocknet werden (z. B. an der Luft, in der Sonne oder bei der Resthitze im Ofen). Aus den so entstandenen Kastanienkrümmel lässt sich ganzjährig ein Waschmittel herstellen.

Für das Trocknen von Kastanien empfiehlt es sich, die Früchte zu zerkleinern und auf einem Backblech auszubreiten. Je kleiner die Stücke desto schneller und gründlicher trocknen sie. Eine gute Trockenmethode ist es, die zerkleinerten Stücke entweder in der Sonne zu trocknen oder für mehrere Stunden bei einer Temperatur von 50 bis 80 Grad im Backofen mit Umluft zu lassen. Dies verursacht nur einen geringen Stromverbrauch.

Alternativ können zerkleinerte Kastanien auch bei Raumtemperatur getrocknet werden, obwohl dies mehr Zeit in Anspruch nimmt. Es ist wichtig sicherzustellen, dass sie gut belüftet sind, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Gut getrocknete und trocken gelagerte Kastanien sind überaus lange haltbar. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass sie bis zu einem Jahr haltbar sind, doch der optische Eindruck legt nahe, dass sie noch weit darüber hinaus verwendbar sind.

Das flüssige Kastanienwaschmittel ist nur bis zu einer Woche im Kühlschrank haltbar. Alternativ lässt es sich vorportioniert einfrieren. 

Die Waschkraft von Kastanien als Waschmittel ist begrenzt, und sie sind am effektivsten für leicht verschmutzte Wäsche geeignet. Kastanien enthalten natürliche Saponine, die Schmutz entfernen können, aber sie sind weniger wirksam bei hartnäckigen Flecken. In solchen Fällen ist es ratsam, zusätzliche Fleckentferner zu verwenden.

Kastanienschalen können manchmal dazu führen, dass weiße Textilien leicht verfärbt werden. Um dies zu verhindern, stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
⦁ Kastanienwaschmittel nur für Buntwäsche verwenden
⦁ Schalen vor dem Einweichen der Kastanien entfernen
⦁ Ein Farbfangtuch mit in die Waschtrommel geben

Du kannst die Kastanienstücke direkt verwenden, um deine Wäsche zu waschen. Aber bitte streue sie nicht einfach lose ins Waschmittelfach oder in die Trommel! Sie sollten stattdessen in ein verschließbares Wäschenetz oder in eine zugeknotete Socke gegeben werden, um zu verhindern, dass sie die Wäsche verschmutzen und das Abflusssieb verstopfen. Die Waschwirkung ist jedoch effektiver, wenn du den Sud verwendest, da dadurch mehr der waschaktiven Saponine aus den Kastanien freigesetzt werden. Ein Kurzwaschgang mit Kastanienbröseln wird daher nicht unbedingt empfohlen.

Das Kastanien-Waschmittel ist mild und kann in den meisten Fällen bei verschiedenen Temperaturen und für verschiedene Stoffe verwendet werden. Es wird jedoch empfohlen, 60° C nicht zu überschreiten.

Mit Kastanien gewaschene Wäsche hat in der Regel einen frischen und neutralen Duft, der auch als angenehm und sauber wahrgenommen werden kann.

Ein muffiger Geruch in der Wäsche kann verschiedene Ursachen haben, darunter unzureichendes Trocknen, feuchte Lagerung oder Probleme in der Waschmaschine. Das häufige Waschen bei niedrigen Temperaturen kann dazu führen, dass sich Bakterien in der Waschmaschine ansammeln, die wiederum einen schlechten Geruch verursachen. In solchen Fällen sollte die Waschmaschine gründlich gereinigt werden.

Damit die Wäsche gut riecht, gibt es einige natürliche Alternativen. In erster Linie wird die Zugabe von ätherischen Ölen wie z. B. Lavendelöl oder Zitronenöl empfohlen. Dafür gibt man etwa 30 Tropfen (die Menge kann den individuellen Vorlieben angepasst werden) ins Weichspülerfach. Für eine bessere Aufnahme durch die Waschmaschine kann das ätherische Öl mit etwas Apfelessig oder Korn gemischt werden, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Ätherische Öle sind direkt nach dem Waschen am stärksten wahrnehmbar, verfliegen aber schnell.
Eine weitere Möglichkeit, um der Wäsche einen angenehmen Duft zu verleihen, ist Lavendelsäckchen oder Seifenstücke zwischen die Kleidung zu legen.

Da Kastanien-Waschmittel bereits eine gewisse Weichheit bietet, ist normaler Weichspüler oft nicht erforderlich. Du kannst alternativ Essig als Weichspüler verwenden, um die Wäsche weich und frei von Rückständen zu halten. Natron macht das Wasser ebenfalls weicher und bietet zudem eine leichte Waschkraft – einfach 1-2 Esslöffel ins Waschmittelfach oder in die Trommel geben.

Die Saponine lösen sich in der Regel schon beim ersten Ansetzen aus den Kastanien, sodass diese nur einmal verwendet werden können. Die gebrauchten Kastanien können kompostiert werden.

Kastanienwaschmittel ist in der Regel schonend zur Waschmaschine. Es enthält keine aggressiven Chemikalien. Wer Kastanienpulver verwendet, sollte darauf achten, die Flüssigkeit gut abzusieben.

Ja, es gibt andere natürliche Alternativen wie Waschnüsse, Efeu oder selbstgemachte Waschmittel aus Seife und Soda. Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Kastanien-Waschmittel ist im Allgemeinen hypoallergen und verursacht selten allergische Reaktionen. Es ist jedoch wichtig, individuelle Empfindlichkeiten zu berücksichtigen.

Die gleiche Kastanienlauge, die nach den oben genannten Methoden zubereitet wurde, lässt sich auch für andere Zwecke verwenden: zum Haare waschen anstelle eines Shampoos, als Geschirrspülmittel, als milde Handseife (bietet keine Desinfektion der Hände).

Zerkleinere etwa 10 Kastanien oder nimm 6 EL getrocknete Kastanienbrösel. Übergieße sie in einem 1-L-Glas mit warmem Wasser und lasse sie mehrere Stunden ziehen. Seih die Kastanienstücke ab. Die Flüssigkeit kann als Shampoo verwendet werden und reicht je nach Haarlänge für 1-2 Anwendungen. 

Um die fettlösende Kraft des Kastanien-Shampoos zu verstärken, kannst du einen Schuss Zitronensaft oder Apfelessig hinzugeben. Als Haarspülung eignen sich ebenfalls 1-2 EL Zitronensaft oder Apfelessig, die mit etwa 700 ml Wasser vermischt werden – die sogenannte saure Rinse.