Und wieder mal war ich auf den Kanarischen Inseln! 😀 Nach Teneriffa war diesmal Gran Canaria dran. Weihnachten im Paradies. Was will man mehr? Und Veganer kommen auf der Insel voll auf ihre Kosten! Allein weil die meisten exotischen Früchte, die Veggies und Gesundheitsbewusste so lieben, dort ausreichend vorhanden und günstig zu kaufen sind. Auch vegane bzw. veganerfreundliche Lokale findet man auf der Insel – sogar an ganz unerwarteten Orten!
The simple life
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Wenn man an einem Ort ist, wo es nahezu ganzjährig so schön warm ist und alles wächst und gedeiht, dann sollte man das möglichst ausnutzen. Was heißt: Viel frisches und lokales Obst und Gemüse essen und am besten sein Essen selbst zubereiten. Kanarische Avocados, Mangos, Papaya, Orangen, Mandarinen, Bananen (!!!), Ananas :P, Kartoffeln (!!), Salate, Tomaten… alles, wovon ein Foodie träumen kann, findet man in jedem Obst- und Gemüseladen oder Supermarkt. Sogar Brunnenkresse wird angeboten (z. B. beim Mercadona) – haben wir jeden Tag im Salat gegessen.
Man braucht wenig, um glücklich zu sein.
Bei der Auswahl an frischem und lokal angebautem Obst und Gemüse habe ich mich ganz unbeabsichtigt zu 2/3 aus Rohkost ernährt. Das hat mir so gut getan – auch um zu entspannen, weil ich mir keine großen Gedanken um das Essen machen musste. In unserer Ferienwohnung hatten wir zwar eine gute Küche, doch die meiste Zeit haben wir einfach Gemüse geschnippelt, etwas Salz und spanisches Olivenöl dazu, Avo natürlich auch und fertig war ein leckerer und geschmackvoller Salat. Zum Frühstück hatten wir dann jeden Tag einen Teller voll Obst.
Am meisten hat mir die Ananas aus der südlichsten Insel El Hierro geschmeckt. Die legendären kanarischen Bananen natürlich auch. Kaum vermisst habe ich meine riesige Gewürze- und Saucen-Sammlung. Es schmeckt auch ohne! Und eigentlich braucht man ganz wenig, um glücklich zu sein. Solange die Sonne jeden Tag scheint. 😉
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Vegan essen unterwegs auf Gran Canaria
Da wir eine Ferienwohnung mit Küche hatten, haben wir sehr selten draußen gegessen. Das wäre für mich auch sehr langweilig gewesen, denn auf Gran Canaria gibt es nicht so viele Lokale, wo man echtes veganes Essen bekommt. Die kanarischen Runzelkartoffeln mit würziger Sauce (papas arrugadas con mojo) sind das einzige rein vegane Gericht, dass man überall finden kann. Höchstens noch Salat, aber dann immer mit dem Hinweis, den ohne Ei, Thunfisch und Käse zu machen. Sonst ist immer eine dieser nicht veganen Zutaten dabei. Die Preise in den Restaurants sind überigens so wie hier – die Gemüsesalate kosten ab 6-7€, die fleischlosen Hauptspeisen ab 8€, Suppen 5-6€. Achtung: Oft werden die Preise ohne die 7% MwSt (IGIC) angegeben.
AWA viva
Las Palmas
Fast alle Lokale mit veganem Essen auf der Insel befinden sich laut HappyCow in der Hauptstadt Las Palmas de Cran Canaria. Obwohl wir die Hälte unseres Urlaubes in Las Palmas verbrachten, besuchten wir aus Zeitmangel, wegen den Feiertagen (Weihnachten) oder wegen ungünstiger Öffnungszeiten nur eines – AWA viva. Das war aber wahrscheinlich einer der besten Orte zum normal essen in der ganzen Stadt. Davor waren wir an ein paar anderen Empfehlungen mit vielen Happy Cows vorbeigelaufen, wie z. B. Zoe Food. Da gab’s aber hauptsächlich Säfte und belegte Backwaren. Zum richtig Essen sind leider nur wenige geeignet.
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AWA viva gehört zu einem Zentrum für Meditation, Yoga und geistliche Entwicklung. Entsprechend ist das Essen eher asiatisch angehaucht und von Ayurveda inspiriert, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt dort ein täglich wechselndes Menü mit nur 2-3, aber dafür frisch gekochten Gerichten. Wir hatten eine Knoblauchsuppe mit Shiitake-Pilzen und Tofu als erster Gang und danach ein Linsengericht mit Kürbis und Zucchini. Am besten fand ich das Brot, das dazu serviert wurde – ein selbstgemachtes Kurkumabrot. Für Nachtisch waren wir schon voll, aber die Kuchen sahen sehr lecker aus. Einige waren sogar rohvegan. Nur der Ayurveda-Brownie war gar nicht vegan.
Gelateria naturale Come mi gira?
Las Palmas
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Die süße Gelateria naturale Come mi gira? zähle ich zu den großen kulinarischen Entdeckungen meiner Reise. Zum Glück lag unsere Ferienwohnung ganz in der Nähe, sonst wusste HappyCow nichts von der Existenz dieses wahren kanarischen Schatzes. 😀 Betrieben wird die Eisdiele von einem Italiener, der La Dolce Vita mit Qualität vereint. Jeden Tag werden 10 Eissorten angeboten – ungefähr die Hälfte davon werden mit dem auf Gran Canaria so bekannten und beliebten Wasser aus Teror gemacht – also vegan – und die andere Hälfte mit Bio-Milch. Der Inhaber macht gerne ausgefallenere Kreationen wie z.B. Turrón (Weihnachtsnougat mit Mandeln). Ich habe Piña del Hierro (Ananas aus El Hierro) und Mandarine probiert und war total begeistert! Echtes italienisches Eis eben. 😉
Eindrücke aus Las Palmas de Cran Canaria
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Let Me Take You – Déjate llevar
Tejeda
[Edit: Das Restaurant hat mittlerweile leider zugemacht]
Lounge Café, Salatbar & mehr auf 1000 m Meereshöhe! Let Me Take You im wunderschönen Gebirgsdorf Tejeda konnte mich mit einer Speisekarte wie aus der Gourmet-Blogger-Küche überzeugen. Das kleine Restaurant wird von einem extrem netten Gay-Pärchen betrieben, die sich jedem einzelnen Gast mit voller Aufmerksamkeit widmen. Angeboten werden Gerichte sowohl aus der spanischen als auch internationalen Küche. Es ist immer was Veganes dabei. Viele der verwendeten Produkte kommen aus der Gegend und sind bio. Das ist echt super!
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Im Let Me Take You (was auf Spanisch “déjate llevar” heißt) werden mindestens vier Sprachen fließend gesprochen: Spanisch, Deutsch, Englisch und Griechisch. Eine Reservierung ist zu empfehlen, da das Restaurant ziemlich klein und immer voll ist. Weil es eben so gut ist. 😉 Bei unserer Ankunft in Tejeda haben wir Let Me Take You sofort gefunden – es liegt in der Straße zwischen der Bushaltestelle und dem Dorfinneren. Es war noch zu, aber Nicos, einer der beiden Inhaber, machte uns die Tür auf, lud uns herein und zeigte uns das Lokal. Dann bot er uns einen der letzten freien Tische für später an und wir nahmen die Reservierung ohne zu überlegen an. Zwei Stunden später kamen wir zurück und dann ging es mit dem Schlemmen los. 😛
Eindrücke aus Tejeda
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Das kleine Dorf gehört offiziell zu einem der schönsten in ganz Spanien. Es ist spektakulär gelegen zwischen steilen Felsen, die sich oft über den Wolken hinausstrecken und zahlreichen Hügeln. Dort wachsen tropische Pflanzen sowie viele Orangen- und Zitronenbäume, das Klima ist aber etwas kühler als an der Küste Gran Canarias. In der Gegend gibt es viele Wanderwege, man kann aber auch einfach das Dorf und seine hübschen Häuschen und steilen Straßen bewundern. Besonders schön ist es nachmittags, während der Siesta, wenn die Straßen komplett leer sind und man nur das Krähen der Hähne hört. Traumhaft!
El Pátio Delicatessen
Puerto de Mogán
Als wir Puerto de Mogán besuchten, setzten wir uns in den Garten eines kleinen Restaurants etwas abseits des Hafens – El Patio Delicatessen. Das Lokal hat den Anspruch etwas gehobenere Gerichte anzubieten. Ich aß nur einen gemischten Salat und papas arrugadas con mojo, aber die Anrichtung der Teller und die Qualität des Essens fand ich sehr gut. In meinem Salat war Avocado dabei, was es normalerweise nicht oft gibt.
Auf der Speisekarte gab es schon das eine oder andere vegane Gericht – z.B. verschiedene Variationen von Gemüsekroketten. Am Eingang des Restaurants steht ein Hinweis, dass hier gerne auf besondere Wünsche von Vegetariern, Veganern und Allergikern eingegangen wird.
Fotos habe ich leider gar keine gemacht – weder vom Essen noch vom Restaurant. Schaut euch El Pátio Delicatessen einfach auf TripAdvisor an.
Was ich euch aber unbedingt zeigen will, ist Puerto de Mogán. So schön bunt und voller Blumen, mit einem kleinen, charmanten Strand.
Eindrücke aus Puerto de Mogán
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Vegan Einkaufen auf der Insel
Im Süden
Ich habe für euch ein paar Tipps, wo man gute und gesunde vegane Lebensmittel findet. Der Süden von Gran Canaria ist sehr touristisch geprägt. Es gibt dort fast nur Bars, Restaurants und billige Touri-Läden mit gefaketen Michael Kors Taschen. 😀 Alle Supermärkte sind sehr klein, es gibt keine Obst- und Gemüse-Läden und Bäckereien findet man auch sehr, sehr schwierig. Wenn wir einkaufen wollten, sind wir deswegen 30-40 min zum nächsten Ort gelaufen, wo normale Menschen leben – San Fernando. Dort findet mittwochs und samstags ein Wochenmarkt statt, den wir leider nicht besuchen konnten, soll aber sehr gut sein.
In San Fernando gibt es einen großen Mercadona-Supermarkt und ein Einkaufszentrum. Das beste und erste echte Brot in der Gegend habe ich nämlich in diesem Einkaufszentrum gefunden, in einem Reformhaus im Erdgeschoss, gut verstäckt auf der hinteren Seite des Gebäudes. Das gleiche Brot wurde mir später auch im Let Me Take You in Tejeda serviert (s. oben). Sonst enthält jedes andere Brot aus dem Supermarkt unzählige E-Stoffe. Selbst die Imitate, die wie deutsches Brot aussehen, bestehen zu 90% aus Luft und 10% E-Stoffen.
Im Norden
In Las Palmas, gibt es dann deutlich mehr Auswahl. Reformhäuser findet man an jeder Ecke und die Supermärkte sind auch größer. Weil wir in der Nähe von einem El Corte Inglés (bekanntes Einkaufszentrum, ähnlich wie Galleria Kaufhof) gewohnt haben, war ich oft im eigenen Supermarkt dort. Vorsicht: Wer da hingeht, muss bereit sein, etwas mehr auszugeben. 😉 Im Untergeschoss von El Corte Inglés habe ich veganes Paradies entdeckt. In den Kühlregalen warten jede Menge Sprossen und Smoothies auf gesundheitsbewusste Veganer. Wer es eher konventionell mag, findet guten Sojajoghurt ohne Gentechnik. Hinzu kommt eine ganze Abteilung für pflanzliche Milch (alle möglichen Sorten) + viele frei von-Produkte. Ich habe dort zum ersten Mal überhaupt in Spanien Bio-Horchata gefunden – ein traditionelles spanisches Erdmandelgetränk, das ich sehr mag.
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In unserer Nähe befand sich der Mercado Central – eine überschaubare Markthalle, wo Lebensmittel – hauptsächlich Obst, Gemüse und Tierisches verkauft werden. Dort konnte man gut und vor allem günstig regionale Produkte einkaufen. Noch nie hatte ich so wenig für Bananen bezahlt! Das Highlight waren aber die Frucht-Cider von einem valencianischen Hersteller, die super geschmeckt haben.
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Souvenirläden
In einer Souvenirladenkette in Las Palmas namens Kaktus habe ich mehrere tolle und außergewöhnliche Leckereien entdeckt. Zum Beispiel Marmelade aus Aloe Vera oder Dip aus kanarischen Bananen und Paprika (wird demnächst nachgemacht und das Rezept veröffentlicht).
Woanders habe ich die kanarische Kosmetikmarke MUSSA Canaria entdeckt. Die Produkte enthalten fast ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe und Hauptwirkstoff sind Extrakte aus kanarischen Bananen. Hmmmh! 😛 Mitgenommen habe ich eine Bodybutter mit Aloe.
https://www.instagram.com/p/BPUxp9GB2LJ/?taken-by=naturitasblog
Na, ich hoffe, ihr hattet Spaß mit meinem Bericht über die veganen und schönen Seiten von Gran Canaria. 😉 Als Kanarien-Fan kann ich euch versprechen, dass es auch weitere Berichte über neue Entdeckungen auf den Inseln geben wird. Das ist nur eine Frage der Zeit. 😉
Was searching El Hierro + vegan and came to this blog. Very nice! Thank you 🙂
Glad you like it 🙂 Never been to El Hierro but while in Gran Canaria I ate the most delicious pineapple ever from El Hierro.
Vielen Dank für diese tolle Zusammenfassung.
Der Urlaub kommende Woche kann kommen 🙂
Lg Arne
Ach, wie schön! Dann genieß deinen Urlaub und das leckere (vegane) Essen auf Grand Canaria! 🙂