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Sonnenlicht ist enorm wichtig. Doch Sonnenschutz auch. Pflanzen hilft die Sonne z. B. bei der Bildung von Chlorophyll – für uns Menschen ist sie für die Vitamin-D-Versorgung besonders wichtig. An dieser Stelle möchte ich erinnern (bzw. informieren), dass Vitamin D vom Körper nicht produziert werden kann und auch nicht wirklich in der Nahrung enthalten ist. Wenn, dann in viel zu kleinen Mengen oder in Produkten, die selbst Fleischesser bääh finden – z. B. Innereien. Bääääh!

Und trotzdem brauchen wir Vitamin D. Schon 20 Minuten in der Sonne sollen reichen, um den Vitamin D-Speicher aufzufüllen. Je heller die Haut desto schneller die Vitamin D-Bildung, heißt es. Es gilt aber auch, dass hellere Hauttypen schneller Sonnenbrand bekommen. Wer eine schöne und gesunde Haut haben will, sollte sich ja vor Sonnenbrand schützen – das habt ihr bestimmt schon 1001 Mal gehört. Es gilt also die Haut ab 20-30 Minuten (je nach Hauttyp) Aufenthalt in der Sonne durch ein geeignetes Sonnenschutzmittel zu schützen.

Die Sonne - unser Freund oder unser Feind?

Muss man sich vor der Sonne fürchten?

Die Sonne soll unser Feind sein – zumindest davon wollen uns die meisten Kosmetikhersteller überzeugen. Ohne in unnötige Diskussionen zu verfallen, beziehe ich mich an dieser Stelle auf den bekannten Spruch: “Die Dosis macht das Gift”. Ganz ohne Sonne geht es nicht – sie ist nicht umsonst da und für uns Menschen nicht weniger wichtig als für die Pflanzen, Tiere usw.

Einmal habe ich gelesen, dass mit der Einführung der Sonnenschutzcremes die Anzahl der Hautkrebskranken drastisch gestiegen ist. Was auf den ersten Blick paradox klingt, ist eigentlich keine Überraschung, bedenkt man, was die meisten Sunblocker in Wirklichkeit sind: pure Chemie. Egal wie unbedenklich die Mengen dieser Substanzen sind – mit der Zeit können sie sich im Körper anreichern und wer weiß, was das für Auswirkungen haben kann. Hinzu kommt, dass kaum noch Menschen auf dieser Erde geblieben sind, die von der Umwelt, Nahrung und Lebensweise nicht in irgendeiner Form belastet sind. Alles Faktoren, die die eigenen Abwehrkräfte des Körpers schwächen… Lange Rede kurzer Sinn: UV-Strahlen mögen tatsächlich schädlich sein, aber herkömmliche Sonnencremes mit ihren fragwürdigen Inhaltsstoffen sind keine vernünftigere Lösung.

Und wenn ich selber so sehr auf meine Ernährung achte und möglichst gesunde und vollwertige Lebensmittel esse, dann will ich meinen Körper auch nicht mit Chemie aus kosmetischen Mitteln belasten. Das macht Sinn, oder? So beschloss ich irgendwann, keine konventionellen Sonnenschutzmittel mehr zu verwenden. Aber was, dann?

Ich machte mich auf die Suche nach einem möglichst natürlichen Ersatz gemacht – erstmal bei den fertigen Produkten und dann bei den Selbstgemachten. Eine Alternative wäre mineralischer Sonnenschutz. Zink- oder Titanoxid sollen gut verträglich sein und dabei einen hervorragenden Sonnenschutz gewährleisten. Doch ganz so unproblematisch sind sie auch nicht.

Nanopartikel in Sonnenschutzprodukten

Nano-WAS?

Kosmetika und Sonnenschutzcremes mit nanoskaligem Titandioxid sollen sich viel einfacher auftragen lassen und keinen weißen Film auf der Haut hinterlassen. Die mikroskopischen Partikelchen dringen aber in die Haut ein, nisten sich in die Zellen ein und bleiben da. Für immer!! Oder zumindest solange die Zelle lebt – in diesem Fall also (leider) doch nicht so lange. Ok, alles klar, ich suche weiter.

Der perfekte Sonnenschutz ohne Nano und Chemie

Bestimmte Pflanzenöle sollen einen natürlichen Sonnenschutz bieten und haben somit das Potenzial, herkömmliche Sunblocker zu ersetzen. Die Lichtschutzwerte der Öle und Fette, die vor der Sonne schützen sollen, sind sogar ziemlich genau bekannt.

Pflanzenoele_LSF
Bildquelle: livelovefruit.com

Wichtig: Zum Sonnenschutz sollten die o.g. Öle nur in kaltgepresster Qualität verwendet werden.

Meine Blogger-Kollegen experimentieren bereits mit Mischungen aus verschiedenen Ölen, die meisten verlassen sich aber nicht allein auf die Eigenschaften der pflanzlichen Öle, sondern fügen auch Titan- oder Zinkdioxid hinzu. Diese müsste man wiederum in Nicht-Nano-Qualität finden und sich mit dem weißem Film auf der Haut abfinden. Andere verwenden Bienenwachs, um die Sonnencreme wasserfest zu machen. Doch das alles war mir zu kompliziert. Also habe ich mir einfach ein paar Öle ausgesucht, sie zusammengemischt, aufgetragen und gleich im Urlaub im Süden bei über 30° C getestet.

Mein Extrem-Test hat gezeigt, dass diese Sonnencreme tatsächlich ihre Funktion erfüllt und auch vieles mehr. Nach täglicher Nutzung habe ich bemerkt, dass meine Haut sich unglaublich weich und gepflegt anfühlt. Fast wie Babyhaut! Also will ich diese Entdeckung nicht mehr geheim halten.

Yield: 100 ml

Rein natürliches Sonnenschutzöl LSF 25+

Rein natürliches Sonnenschutzöl LSF 25+
Zubereitungszeit 20 minutes
Total Time 20 minutes

Ingredients

  • 30 ml (ca. 3 EL) Kokosöl
  • 30 ml (ca. 3 EL) Kakao- oder Shea-Butter
  • 5 ml (ca. 1 TL) Karottensamenöl
  • 30 ml (ca. 3 EL) Himbeersamenöl
  • 2-3 ml (ca. 1/2 TL) Vitamin E
  • 30 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Rosen- oder Lavendelöl, jedoch keine Zitrusöle!)

Instructions

Die festen Öle im Wasserbad langsam schmelzen lassen. Dann die flüssigen hinzugeben und gut durchmischen. Anschließend aus dem Wasserbad nehmen und das Vitamin E sowie das ätherische Öl hinzufügen.

Notes

Bei Raumtemperatur bleibt die Sonnencreme im Sommer flüssig. 10 g Bienen- oder Pflanzenwachs sorgen für eine cremigere Konsistenz. Dafür das Wachs zunächst allein im Wasserbad vollständig schmelzen lassen und erst dann die restlichen Öle hinzugeben.

Unten sind genau die Produkte verlinkt, die ich verwendet habe und die sich als geeignet erwiesen haben.

Hast du dieses Rezept nachgemacht?

Ich würde mich freuen, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt oder ein Foto auf Instagram (oder Facebook oder Pinterest) postest.

Green_Sunscreen_Naturita

Aufbewahrung

Grundsätzlich wird die Sonnencreme durch die enthaltene Kakaobutter fest, schmilzt aber wieder, wenn die Temperaturen über 25 °C steigen. Deswegen wäre vielleicht ein Spray-Fläschchen gut geeignet, wenn man das Sonnenöl einfach aufsprühen will.

Obwohl das enthaltene Vitamin E als Konservierungsstoff dienen soll, steht meine Sonnenschutzmischung im Kühlschrank, damit die wertvollen Fettsäuren der Öle nicht an Wirkung verlieren. Allerdings muss man daran denken, es rechtzeitig herauszunehmen, wenn man es benutzen will.

Gut zu wissen

  1. Den LSF hat mein Freund für mich ausgerechnet, der besser rechnen kann als ich. Also Beschwerden diesbezüglich bitte an ihn richten! 😀 Außerdem ist der Sonnenschutzfaktor von 25 der Mindestwert, da bei den Ölen wegen Qualitätsunterschieden keinen festen LSF bestimmt werden kann. Wer also gute, kaltgepresste Öle kauft, kann mit einem deutlich höheren Lichtschutzwert rechnen.
  2. Die Zugabe von ätherischem Öl ist sehr zu empfehlen! Ich hatte es ursprünglich vergessen, musste es aber nachträglich hinzufügen, da das Vitamin E einfach einen sehr dominanten Geruch hat. Es ist aber ein notwendiges Übel. Damit der Spaß nicht verdorben wird, veredelt man das Sonnenschutzöl eben mit ein paar Tropfen ätherischem Öl. Wer Lust hat, kann den Parfümeur spielen und mehrere Duftöle mischen. 😉 Wichtig ist, dass man kein Zitronenöl benutzt – letzteres soll nämlich den Sonnenbrand begünstigen.
  3. Um einen höheren LSF zu erreichen, einfach die Mengen an Karotten- und Himbeersamenöl erhöhen.

Vorteile der selbstgemachten Sonnencreme

  1. Schützt zuverlässig vor Sonnenbrand.
  2. Wirkt sofort nach dem Auftragen.
  3. Pflegt die Haut dank der enthaltenen ungesättigten Fettsäuren (u.a. Omega-3-Fettsäuren) = Verjüngungseffekt.
  4. Ist auch als After-Sun-Creme gut, da die Öle die Haut pflegen und beruhigen.
  5. Schadet der Gesundheit nicht.
  6. Duftet angenehm dank der ätherischen Öle.

Nachteile

  1. Zieht nicht vollständig ein, ein Ölfilm bleibt auf der Haut. Wird von Stoffen absorbiert, also nicht auf Partien auftragen, die mit Kleidung bedeckt werden.
  2. Wenn flüssig, muss das Öl sehr gut verschlossen aufbewahrt werden, sonst kann es leicht auslaufen.
  3. Nicht gerade günstig mit ca. 17€ für 100 ml.

Das war’s. Nicht ganz so simpel, aber besser als die herkömmlichen Sonnencremes und vor allem wirkungsvoll! Das ist ja das Wichtigste. 😉 Viel Spaß in der Sonne mit eurer selbstgemachten Sonnencreme und ich freue mich auf eure Berichte!

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Update Juni 2018

Seit Veröffentlichung dieses Artikels habe ich nur noch meine selbstgemachte Sonnencreme nach dem obigen Rezept verwendet. Außer für das Gesicht – da creme ich mich lieber mit leichteren Cremes ein und nehme deswegen mineralische Sonnencremes, die garantiert keine Nanopartikel enthalten.

Inzwischen bin ich von einer Leserin auf das Karanjaöl hingewiesen worden – ein ayurvedisches Öl mit einzigartigen Eigenschaften. Es soll eine antibakterielle und beruhigende Wirkung auf der Haut haben und findet Anwendung bei Hautleiden wie Schuppenflechte, Ekzemen oder Akne. Doch auch wenn man nicht von einem dieser Probleme betroffen ist, kann man von den ausgezeichneten Anti-Aging-Eigenschaften des Karanjaöls profitieren. Der eigentliche Grund, warum das Karanjaöl für eine selbstgemachte Sonnencreme infrage kommt, ist sein relativ hoher LSF von ca. 10. Daher habe ich mir vor kurzem das indische Öl besorgt (was gar nicht so einfach war!) und mein Sonnenöl damit neu gemischt. Die Rezeptur ist fast gleich geblieben:

So ist das Sonnenöl mit Karanjaöl:

  1. Der LSF der neuen Rezeptur hat sich etwas erhöht und läge jetzt bei mindestens 27.
  2. Das Sonnenöl bleibt auch im Kühlschrank flüssig. Eventuell könnte man etwas Wachs oder Xanthan zugeben für eine cremigere Konsistenz.
  3. Es zieht schneller in die Haut ein als die Variante mit Kakaobutter, was die UV-abweisende Wirkung mindern kann.
  4. Das Öl schützt zwar hervorragend vor Sonnenbrand, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass man sich öfter eincremt – etwa einmal pro Stunde, da es ja schnell von der Haut (und dem Strandtuch) absorbiert wird. Ich habe mich beim Test in der starken Nachmittagssonne ebenso fleißig und regelmäßig eingecremt, nur dem Rücken hatte ich weniger Aufmerksamkeit geschenkt und das war auch die einzige Stelle an meinem Körper, die rot geworden ist. Auch hier bäte Wachs eine Lösung, damit das Sonnenöl einen länger anhaltenden Filter auf der Haut bildet.
  5. Dass das Karanjaöl die Sonnenbräune verstärkt, konnte ich am nächsten Tag nach dem Sonnenbad selbst bestätigen. Ich gehöre eindeutig nicht zu den Menschen, die schnell braun werden und trotzdem hatte ich bereits nach dem ersten Mal in der Sonne für dieses Jahr schon eine leichte Bräune!

Fazit: Das Karanjaöl ist zwar sehr gut und sorgt für ein Extra an Pflege und Sonnenschutz im selbstgemachten Sonnenöl, ist aber nicht so einfach anzuschaffen. Da ich gern mit neuen Zutaten und Produkten experimentiere, war es der Versuch wert. Es ist aber kein Muss.

Habt ihr schon eigene Erfahrungen mit dem Karanjaöl gemacht? Was sind denn eure Geheimzutaten für selbstgemachte Sonnencreme?

XO Naturita

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